Briefwechsel zwischen Fred von Hoerschelmann und Elisabeth Noelle-Neumann

Am 4. Januar 2021 erschien im Göttinger Wallstein-Verlag der Briefwechsel zwischen dem deutschbaltischen Autor Fred von Hoerschelmann (1901-1976) und Elisabeth Noelle-Neumann (1916-2010). Sie war fünfzehn, er dreißig, als sie ihm erstmals schrieb – ihr Brief bildete den Auftakt zu einem lebenslangen, sehr persönlichen Austausch. Der Briefwechsel gewährt Einblicke in eine ungewöhnliche Freundschaft und in die zeitkritisch-reflektierende Auseinandersetzung zweier Intellektueller mit den gesellschaftlichen Umbrüchen, die sie durchlebten: Vom Zusammenbruch der Weimarer Republik über das NS-Regime bis zur Nachkriegszeit, der Ära Adenauer und dem kulturellen Wandel im Zuge der 68er-Bewegung. Die Briefedition, um ein Vorwort, ein Nachwort sowie einen Kommentar ergänzt, erschließt zahlreiche bisher unbekannte Quellen zu Leben und Werk von Elisabeth Noelle-Neumann und Fred von Hoerschelmann und eröffnet damit auch neue Perspektiven für die Forschung.

Der sorgfältig edierte Briefwechsel wirft Licht auf die persönliche und wissenschaftliche Entwicklung Noelle-Neumanns. Die ausführliche Kommentierung lohnt fast eine eigenständige Lektüre. 

(Anja Kruke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2021)

Hagen Schäfer und Ralph Erich Schmidt haben den Briefwechsel jetzt in einer voluminösen (1106 Druckseiten) und erfreulich intensiv kommentierten Ausgabe des Wallstein-Verlags herausgegeben. (…) Alles in allem genommen sind Noelle-Briefe und -Notizen – über die Hoerschelmann-Korrespondenz hinaus – eine einzigartige wissenschafts- und zeithistorische Quelle.

(Lutz Hachmeister, Medienkorrespondenz, 25/26 2021)

Es macht Spaß, die 343 Briefe zu lesen (…) Dies gilt auch deshalb, weil die beiden Herausgeber in jeder Hinsicht viel investiert haben: in das Entziffern und Entschlüsseln der Schriftbilder, in ein pointiertes Nachwort, in den Kommentar (mehr als 200 Seiten) (…) Die Lektüre lohnt sich selbstredend für alle, die zu den Protagonisten oder zu den Feldern arbeiten, in denen sich die beiden bewegt haben (Journalismus am Ende der Weimarer Republik und im Dritten Reich, Literatur, Demoskopie, Universität, Zeitungs- und Publizistikwissenschaft).

(Michael Meyen, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, 23/2021)

Ergiebig, weil fantastisch ediert und kommentiert, ist der Briefwechsel Noelles mit dem deutlich älteren Jugendfreund Fred von Hoerschelmann, der sich über den Zeitraum von 1932 bis 1976 erstreckt.

(Rainer Hank, Die Pionierinnen: Wie Journalistinnen nach 1945 unseren Blick auf die Welt veränderten, Penguin Verlag 2023, S. 348)

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