Wie Allensbach zu einem Inbegriff wurde

In der Sondernummer „Adenauer – der bürgerliche Revolutionär“ der Zeitschrift „Die Politische Meinung“ vom Juni 2015 beschreibt Norbert Grube unter dem Titel „Allensbach“ die Anfänge des Instituts für Demoskopie: 1947 als Start-up in einer Garage am Bodensee gegründet, befand es sich zunächst unter der Aufsicht der französischen Besatzungsbehörden, wurde aber bald unter dem Namen „Institut de Démoscopie“ eine unabhängige Einrichtung, die 1948 als GmbH ins Handelsregister eingetragen wurde. Überraschen mag, dass die Gründer des heute oft als CDU-nah wahrgenommenen Instituts zunächst eher Kontakte zur SPD hatten und dass Konrad Adenauer, der sich während seiner gesamten Kanzlerschaft von „Allensbach“ beraten ließ, der Demoskopie zuerst und phasenweise auch später skeptisch gegenüberstand. Norbert Grube skizziert „Allensbach“ auch als bisher wenig bekannten literarischen Ort: Zu den mit Elisabeth Noelle-Neumann und Erich Peter Neumann befreundeten Schriftstellern, mit denen sie dort verkehrten, zählten der Namensgeber der Gruppe 47 Hans Georg Brenner, der vor allem als Hörspielautor bekannte Fred von Hoerschelmann, Ernst und Friedrich Georg Jünger, Carl Zuckmayer und in späteren Jahren Hilde Domin.

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